Seitenblicke: Investieren mit Verantwortung im Aufwind
von Caroline Pirenne In den vergangenen 10 Jahren hat eine beeindruckende Zahl von Aktionärinnen und Aktionären die Ausübung ihrer Gesellschafterrechte wieder selbst in die Hand genommen. Noch vor nicht allzu langer Zeit war es üblich, die Beschlussfassung an den Generalversammlungen blindlings den Banken und Vermögensverwaltern zu überlassen. Die Mentalität der Gewinnmaximierung hatte einschläfernd gewirkt. Nur die wenigsten Vermögensverwaltungen berücksichtigten nicht-finanzielle Aspekte bei ihren Entscheidungen. Anlegerinnen und Anleger gewöhnten sich daran, vermeintlich kompetenten Personen die Verwaltung ihres Vermögens zu überlassen. Kaum jemand interessierte sich für die Tragweite und die Folgen der in seinem Namen getroffenen Entscheidungen, ebenso wenig wie für den genauen Inhalt von neuen Produkten. In der letzten Zeit sind die fatalen Konsequenzen dieses Verhaltens in aller Deutlichkeit zutage getreten. Die Investorinnen und Investoren waren zu wenig aufmerksam, und es fehlten ihnen die Kenntnisse über komplexe Strukturen. Seit mittlerweile 10 Jahren nimmt ACTARES als Vertreterin der Interessen von Aktionärinnen und Aktionären eine Vorreiterrolle ein. Ziel der Organisation ist die Rückkehr zum Grundgedanken einer Investitionstätigkeit, die allen Beteiligten nützt. Es gibt auch ein Aktionariat, das sich nicht nur für seine Dividenden interessiert. Allerdings bedeutet der Besitz von komplexen Finanzprodukten, wie etwa von Fondsanteilen, dass keine Mitsprachemöglichkeit existiert. Nachhaltigkeitsanliegen können hier nicht vorgebracht werden. Die verantwortungsbewussten Anlegerinnen und Anleger haben noch einen weiten Weg vor sich. Vielleicht wird ACTARES eines Tages neue Wege einschlagen müssen, um sich angesichts des tiefgreifenden wirtschaftlichen Umbruchs Gehör zu verschaffen.